Am 6. Oktober haben wir mit unseren Bewohnern im Wochengottesdienst Erntedank gefeiert. In der Vorbereitung mit Herrn Diakon Schmid haben wir uns für das Thema Dankbarkeit entschieden. Die Geschichte „eine Hand voll Bohnen“ regte unsere Bewohner zum Nachdenken an, und der geschmückte Erntealtar wurde bewundert. Am Ende des Gottesdienstes bekam jeder Bewohner ein Säckchen mit einer Hand voll Bohnen und die Geschichte zur Erinnerung an den Gottesdienst oder zum Weiterschenken.
Eine Hand voll Bohnen
Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Hand voll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebte, wenn ihm etwas Freude bereitete, er einen Glücksmoment empfunden hatte oder er für etwas dankbar war, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.
Am Anfang kam das nicht häufig vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer dann kam eine Bohne von der linken auf die rechte Seite.
Bevor er am Abend zu Bett ging, betrachtete er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Bei jeder Bohne konnte er sich an ein schönes Erlebnis erinnern. Dann schlief er zufrieden und dankbar ein – auch an den Tagen, an denen er nur eine einzige Bohne in seiner rechten Hosentasche fand, dankte er seinem Herrn für einen gelungenen Tag.