Im Haus Sebastian haben wir kürzlich einen Demenz-Parcours angeboten, der allen Teilnehmern intensive Selbsterfahrungen, tiefe Erkenntnisse und viele emotionale Momente brachte. Die Teilnahme an diesem außergewöhnlichen Erlebnis ermöglichte es den Angehörigen, Mitarbeitern, Interessenten und Kooperationspartnern, sich in die Welt von Demenzerkrankten hineinzuversetzen und die Auswirkungen der Diagnose Demenz hautnah zu erleben.
Eine Woche lang hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, die Menschen mit Demenz täglich meistern müssen. Wie fühlt es sich an, sich selbst nicht mehr zu erkennen? Wie reagiert der Körper, wenn scheinbar einfache Aufgaben des Alltags zur unüberwindbaren Hürde werden? Diese Fragen wurden durch den Demenz-Parcours greifbar gemacht und forderten den gesunden Kopf und Verstand heraus. Teilnehmer berichteten von Frustration, Verwirrung und emotionaler Erschöpfung – Erfahrungen, die Menschen mit Demenz im Alltag oft machen.
Das Experiment führte dazu, dass sowohl Mitarbeiter der Sozialen Betreuung als auch die ambulante Hospizgruppe Illertissen, mit der wir in enger Kooperation arbeiten, tiefe Einblicke und Sensibilität für die alltäglichen Herausforderungen von Demenzkranken gewannen.
Abgerundet wurde die Woche durch einen Fachvortrag von Judith Schmid, Leitung der Sozialen Betreuung und Psychologin B.Sc., die den Teilnehmern wertvolle Informationen zu den psychologischen Aspekten von Demenz vermittelte und so das Selbsterfahrungsangebot noch weiter vertiefte.
Dieser Demenz-Parcours war eine Erfahrung, die alle Teilnehmer nachhaltig prägte und für ein noch tieferes Verständnis im Umgang mit Demenz sorgte.