Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich informiert sich bei den Deggendorfer Werkstätten und im Seniorendomizil Haus Marienthal

Standort | 11.09.23
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Der Bezirk hat viele Aufgaben, davon zahlreiche im sozialen Bereich. So unterstützt er Menschen mit Behinderung, aber auch Pflegebedürftige. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich ist es deshalb ein großes Anliegen, regelmäßig Einrichtungen für Menschen mit Handicap und Senioren zu besuchen sowie auch bei den Beschäftigten zu hören, wo der Schuh drückt. Zusammen mit Deggendorfs dritter Bürgermeisterin Renate Wasmeier war er nun zu Gast in zwei Einrichtungen in Deggendorf: Bei den Deggendorfer Werkstätten und im Betreuten Wohnen und der Pflegeeinrichtung im Seniorendomizil Haus Marienthal.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Volker Kuppler, Vorstand Wolfgang Geier und Sozialdienstleiterin Claudia Stecher führten Heinrich und Wasmeier durch die Werkstätten. „Unsere Einrichtung ist etwas in die Jahre gekommen, wir hoffen, wenn der Standort Regen fertig ist, dass dann irgendwann Deggendorf ansteht“, informierte Kuppler. Dennoch waren die Besucher beeindruckt von der angenehmen Arbeitsatmosphäre, gerade auch im Bereich „Individuelles Arbeiten und Betreuen“. Hier sind Menschen mit besonderem Betreuungs- und Pflegeaufwand beschäftigt und fertigen zum Beispiel einfache Teile für Firmen in der Region. „Die Menschen wollen arbeiten“, so die Erfahrung von Claudia Stecher.

Insgesamt 185 Mitarbeiter gibt es in allen Bereichen der Deggendorfer Werkstätten. Auf sie wird besonders eingegangen: Die Arbeitszeiten können in allen Bereichen individuell angepasst werden. In einem Bereich der Werkstatt wird gerade Weihnachtsdeko für den Laden in Deggendorf gefertigt. „Bei uns ist im August schon Weihnachten, das Weihnachtsgeschäft ist dann unsere Hochzeit“, gibt Stecher Einblick.

Allerdings ist es laut Wolfgang Geier zurzeit nicht einfach, im Bereich der Industrie genügend Aufträge zu finden. Die Flaute in der Industrie mache sich

bemerkbar. Man versuche, zusätzliche Auftraggeber zu finden, um die Maschinen auszulasten. Auch der Fachkräftemangel bei den Mitarbeitern der Lebenshilfe ist ein Problem. Begrüßt wird, dass sich der Bezirk einbringt bei der Einrichtung einer Schule für Heilerziehungspflege in Landshut – eine Möglichkeit, mehr von den gefragten Heilerziehungspfleger in der Region auszubilden und zu halten. „Wir werden hier weiter am Ball bleiben und einen Beitrag zum Fachkräftemangel leisten“, versprach Heinrich.

Mit einem Sitztanz wurden der Bezirkstagspräsident und die dritte Bürgermeisterin dann im Betreuten Wohnen und Seniorendomizil Marienthal willkommen geheißen. Zu „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ zeigten sich die Senioren noch ganz beweglich, und Heinrich und Wasmeier applaudierten begeistert. Einrichtungsleiterin Doris Frammelsberger zeigte den Gästen ihr Haus und auch die Küche, denn die Mahlzeiten werden vor Ort gekocht und nachmittags gibt es selbstgebackenen Kuchen mit so mancher Portion Schlagsahne extra. Bei Hitze werden leckere Cocktails serviert. „Flüssigkeitsmangel gibt’s bei uns nicht“, sagt die Leiterin mit einem Augenzwinkern.

Auch sie kennt den Fachkräftemangel in der Pflege, allerdings steuert sie aktiv dagegen: Sie nimmt zum Beispiel regelmäßig Praktikanten, die zumeist von der Arbeit und Atmosphäre begeistert sind und im nächsten Jahr dann ihre Ausbildung antreten. Junge Mitarbeiter in Ausbildung bekommen eigene Kompetenzen und Mitspracherecht. Heuer haben am 1. September elf neue Azubis ihren Dienst begonnen. „Es war gar nicht so schwer. Es braucht einen niederschwelligen Zugang, und der ist wichtig: Azubis sind die Mitarbeiter der Zukunft“, sagt Frammelsberger. Und nach der Ausbildung investiert der Träger compassio weiter in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Gute Arbeitsbedingungen und ein wertschätzendes Miteinander liegen Frammelsberger besonders am Herzen.

„Dieses Engagement ist sehr begrüßenswert und sollte als Vorbild dienen“, sagte der Bezirkstagspräsident. „Aktuell erhalten 195 Personen in der Stadt Deggendorf vom Bezirk Leistungen der Hilfe zur Pflege. 2012 waren es 11,5 Millionen Euro, 2023 rund 13 Millionen Euro. Besonders hoch waren die Zahlen im Jahr 2022 mit 20 Millionen Euro. Der Bezirk nimmt diese wichtige Aufgabe sehr ernst. Es ist schön zu sehen, wie gut die Gelder in der Praxis ankommen.“

Einrichtungsleiterin Doris Frammelsberger, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und dritte Bürgermeisterin Renate Wasmeier im Gespräch mit Bewohnerin Helga Krause, die launig aus ihrem Leben erzählte. Foto: Bezirk Niederbayern

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